Baumholder (RLP): Nach dem überraschenden dritten Tagesrang beim zweiten der vier Wertungsrennen der Regionalliga Mitte und dem damit so gut wie gesicherten Klassenerhalt, ging die TSG Limbach mit viel Selbstbewusstsein ins dritte Saisonrennen nach Baumholder.

Eine herausragende Leistung musste gelingen, um den unverhofft in Reichweite geratenen Aufstiegsplatz noch näher zu rücken. Um dies realisieren zu können wurden entscheidende Trainingseinheiten auf das Rennen ausgerichtet. Eine genaue Analyse der Rennstrecken erfolgte, um die Renntaktik auszufeilen. Die Mannschaftsaufstellung wurde ausgetüftelt. Anreise, Übernachtung und Verpflegung geplant und gebucht. Eben ein vielleicht entscheidender Tag bestmöglich vorbereitet, um die Konkurrenz mit einer offensiven Renngestaltung unter Zugzwang zu setzen.

Aufgrund der kurzfristen Ausfalls von Kapitän Simon Krause, eine heftige Erkältung setzte den erfahrenen Sprintdistanzathleten ab Mitte der Vorwoche zu, durfte Oskar Weber (18) seinen Saison- und Ligaeinstand geben. Der junge Athlet aus Rotenburg/Fulda, nach einer Verletzung eigentlich noch in der Aufbauphase, sollte am Rothsee (Bayern) einen Testtriathlon bestreiten und wurde stattdessen ins sprichwörtlich kalte Wasser geworfen. Zum Team war Oskar durch die freundschaftlichen Bande der TSG-Landesauswahlathleten untereinander gekommen. Weiter neu im Team: Yannick Noah Reitz. Der 23jährige Idsteiner ist Ironmanspezialist und in der Regel auf den Mittel- und Langdistanzen des Triathlons unterwegs. Als Vize-Europameister der AK18-24 konnte Reitz bereits bei der legendären Ironman-WM starten. Nun seine erste Sprintdistanz. Die 750m Schwimmen, 20km Radfahren und 4km Laufen des Baumholder-Triathlons stellen gerade mal ein Achtel des Ironman dar. Ob Reitz das Tempo vor allem beim Schwimmen und Laufen wird mitgehen können, war eine Frage im Vorfeld. Entscheidendes Kriterium: Die bevorstehende Radstrecke mit etwas über 300Hm auf den 20km. Hier sollte Reitz wertvolle Teamarbeit leisten können. Tom Borst (17), Soma Bárdi (16) und Thorben Such (17) vervollständigten das Fünfer-Team. Eine so junge Mannschaft (Schnitt 18.2 Jahre) schickte die TSG Limbach noch nie in ein Ligarennen. Dennoch verfügt es über schon viel Rennerfahrung. Damit ist gewährleistet, dass die peniblen taktischen Überlegungen auch ihre Umsetzung finden. Starker Auftritt vom Start weg. Ab der ersten Wendeboje nach 100m im 24°C warmen Stadtweiher führt ein Quartett das Feld an: Bárdi, Weber, Borst und Such machen von Anfang an Druck. Der Plan, den erschwommenen Vorsprung auf dem Rad mit geschicktem Kreiseln weiter auszubauen, gelingt. Durch ein technisches Missgeschick fällt Such allerdings zu früh aus der Gruppe heraus und in die Verfolgergruppe zurück. Hier sorgt er zusammen mit Reitz dafür, dass bis auf zwei Ausreißer keine Nachführarbeit geleistet wird. Mit Vorsprung erreicht das Limbach Trio zum zweiten Mal die Wechselzone. Kurz vor den aufgefahrenen zwei Verfolgern aus Darmstadt und Mainz geht es auf die Laufstrecke. Ein wenig verschiebt sich die Reihenfolge noch. Auf der zweiten der 2km langen Laufrunde wird deutlich: Vier Athleten kommen unter die ersten Zehn. Tagessieg mit herausragenden 21 Platzzifferpunkten. Tom Borst (2.), Soma Bárdi (4.), Oskar Weber (5.) und Yannick Reitz (10.) holen die Bigpoints. Thorben Such (28.) bestätigt seine gute Form und sichert perfekt hinten ab.

Da die direkte Aufstiegskonkurrenz vom Tria-Team Bruchköbel mit dem guten Bronzerang zufrieden sein muss, gleicht die Mannschaft der TSG Limbach in der Tagespunktesumme aus. Beim noch ausstehenden letzten Rennen in der nächsten Woche am 25.6. in Darmstadt haben die Elzer/Hünstetter Triathleten es selbst in der Hand und können mit einem weiteren guten Ergebnis den Durchmarsch in die 2. Bundesliga perfekt machen.